Die (Re-)Aktivierung von multifunktionalen Stadt- und Ortskernen forciert umsetzen
Handlungsauftrag 2.4.a:
Stadt- und Ortskerne sind durch die Errichtung von Einkaufs- und Fachmarktzentren an den Ortsrändern sowie gesellschaftliche und technologische Änderungen (Onlinehandel) massiv unter Druck geraten. Die (Re-)Aktivierung multifunktionaler Stadt- und Ortskerne inklusive der Innenstädte fördert kurze Wege und damit die Reduktion von Verkehrsaufkommen. Sie bieten ein attraktives Wohnumfeld, sind Orte der gesellschaftlichen Begegnung und unterstützen „kulturelle Nachhaltigkeit“. Ihre (Re-)Aktivierung als multifunktionale Arbeits-, Einkaufs-, Verweil- und Wohnorte soll daher forciert umgesetzt werden. Wettbewerbe und strategische Planungen sollen eine hohe städtebauliche, architektonische und sozialräumliche Qualität bei Neu-, Um- und Zubauten sowie eine qualitätsvolle Nachverdichtung unterstützen.
Mögliche ÖROK-Arbeitsformate und Maßnahmen:
- Die Umsetzung der ÖROK-Fachempfehlungen zur „Stärkung der Orts- und Stadtkerne“ unter Berücksichtigung der unterschiedlichen länder- und regionsspezifischen Gegebenheiten forcieren.
- Diskussion zum Fortschritt der Umsetzung in StUA und StVK führen.
Raumtypen
alle ÖREK-Raumtypen mit raumtypenspezifischer Differenzierung
Relevante Systeme von Akteur:innen
Bund, Länder, Städte, Gemeinden, Planer:innen, Architekt:innen, Eigentüme:innen, Stadtmarketingorganisationen, Entwicklungsgesellschaften
Instrumente
informelle und formelle Instrumente der überörtlichen und örtlichen Raumordnung,Strategien, Konzepte, Förderungen (inkl. Wohnbauförderung), Anreizysteme, gesetzliche Grundlagen (u.a. Raumordnungsgesetze), baukulturelle Bildung und Bewusstseinsbildungsmaßnahmen, Bürger:innenbeteiligung und Partizipation, Leerstandsdatenbanken und -erhebungen, baukulturelle Masterpläne
Den öffentlichen (Straßen-)Raum in den Fokus der Planung rücken
Handlungsauftrag 2.4.b:
Klimaverträgliche Erreichbarkeit und umweltfreundliches Bewegen im Raum braucht umsichtig geplante und gestaltete Räume und Straßen. Sie bieten Nutzer:innen gute und sichere Zugangs- und Nutzungsmöglichkeiten. Umsichtig geplante öffentliche Räume und Straßen ermöglichen gesellschaftlichen Austausch und unterstützen gemeinsame Aktivitäten. Die Zugänglichkeit und Nutzungsmöglichkeiten sollen für alle Bevölkerungsgruppen zu den verschiedensten Bedürfnissen (Wohnen, Arbeit, Erholung etc.) gestärkt werden. Die Flächenverteilung im Straßenraum soll im Sinne des Langsamverkehrs und aktiver Mobilitätsformen wie z.B. das Zufußgehen verbessert werden. Eine hohe soziale und bauliche Qualität sowie Nachhaltigkeit und Klimafitness müssen forciert werden – sowohl bei Neubauprojekten als auch im Bestand.
Mögliche ÖROK-Arbeitsformate und Maßnahmen:
- Die Umsetzung der ÖROK-Fachempfehlung zur „Stärkung der Orts- und Stadtkerne“ unter Berücksichtigung der unterschiedlichen länder- und regionsspezifischen Gegebenheiten forcieren.
- Die Zweckmäßigkeit von Leitfäden zur Planung des öffentlichen (Straßen-)Raumes im Rahmen der ÖREK-Partnerschaft „Plattform Raumordnung und Verkehr“ prüfen.
- Österreichweite Bewusstseinsbildungsmaßnahmen ausarbeiten.
Raumtypen
alle ÖREK-Raumtypen mit raumtypenspezifischer Differenzierung
Relevante Systeme von Akteur:innen
Bund, Länder, Städte, Gemeinden, Planer:innen, Architekt:innen, Eigentümer:innen, Private, Investor:innen, Bauträger
Instrumente
informelle und formelle Instrumente der überörtlichen und örtlichen Raumordnung, Verkehrsplanung, Mobilitätskonzepte, Förderungen und Anreizsysteme (z.B. Dorf- und Stadterneuerung etc.), gesetzliche Grundlagen (u.a. Raumordnungsgesetze), Bewusstseinsbildungsmaßnahmen, Bürger:innenbeteiligung und Partizipation, Pilotprojekte
Das öffentliche Bewusstsein stärken und den Diskurs zu Raumplanung, Architektur und Baukultur forcieren
Handlungsauftrag 2.4.c:
Viele der in diesem Ziel angesprochenen Handlungsaufträge und Maßnahmen bauen auf das Bewusstsein und Verständnis durch die Bevölkerung auf. Dieser Handlungsauftrag ruft dazu auf, das öffentliche Bewusstsein für den Klimawandel und den damit verbundenen Auswirkungen für die räumliche Entwicklung und Planung zustärken. Bürger:innen aller Bevölkerungsgruppen sollen aktiv eingebunden und der öffentliche Diskurs zu Raumplanung, Architektur und Baukultur forciert werden.
Mögliche ÖROK-Arbeitsformate und Maßnahmen:
- Leitlinien/Orientierungen für Bewusstseinsbildung sowie partizipative Prozesse ausarbeiten und zur Verfügung stellen.
- Diskussionsveranstaltungen abhalten, den Diskurs und Wissenstransfer in der Fachwelt und zur breiten Öffentlichkeit vermehrt unterstützen und forcieren, Medienarbeit vornehmen.
Raumtypen
alle ÖREK-Raumtypen mit raumtypenspezifischer Differenzierung
Relevante Systeme von Akteur:innen
Bund, Länder, Städte, Gemeinden, Planer:innen, Architekt:innen, ÖROK, Eigentümer:innen, Stadtmarketing, Entwicklungsgesellschaften
Instrumente
partizipative Prozesse, Informations-, Bildungs- und Bewusstseinsarbeit